EMDR

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Es handelt sich um ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren, das anfangs vorwiegend in der Traumabehandlung eingesetzt wurde. Als ressourcenorientierte Methode findet es mittlerweile immer mehr Anwendung in anderen Bereichen und kann flexibel und individuell in den Therapieprozess integriert werden. Ziel des EMDR ist die Re-Integration abgespaltener Erlebniszustände (Angstgefühle, Depression, Schmerzsymptome, Phantomschmerzen etc.) in das Körperschema. So kann nach einer erfolgreichen EMDR-Behandlung ein Betroffener im Idealfall eine angstbesetzte Situation aufsuchen, ohne dass es zu den vor der Behandlung erlebten Erregungszuständen kommt.

EMDR wirkt auf die neuronalen Bahnen im Gehirn. Durch bilaterale Stimulation werden beide Hirnhälften in Bezug auf ein belastendes Ereignis aktiviert und synchronisiert. Die neuronalen Veränderungen führen zu einer Neubearbeitung von belastenden, eingefrorenen Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken und setzen damit Entwicklungs- und Selbstheilungsprozesse in Gang. Starre Verhaltensmuster werden aufgelöst und es kommt zur kognitiven Umstrukturierung, d.h. zu einer Neubewertung der Situation und veränderten Einstellung zu sich selbst und den eigenen Ressourcen. Der angeleitete EMDR Prozess unterstützt die genaue Beobachtung und das differenzierte Erleben innerer Prozesse und ein reflektierendes Verstehen und Akzeptieren von Zusammenhängen, wodurch es schon nach wenigen Sitzungen zu spürbaren Veränderungen im Bezug auf Kognitionen, Emotionen und Körpererleben kommt.